Klassikwelt Bodensee 2025 bietet Zeitreise für alle Sinne

Rahmenprogramm bietet neue Highlights und bewährte Klassiker – Steigendes Interesse für Youngtimer und „Kult-Autos“ – Sonderschauen zeigen klassische Mobilität auf zwei und vier Rädern
15. Mai 2025

Ein Fest für alle Klassikersinne, welches ständig in Bewegung ist – zu Lande, zu Wasser und in der Luft“, so beschreibt Jan Hennen, Vizepräsident der Kommunikation vom DEUVET (Bundesverband Oldtimer-Youngtimer e.V.) die Klassikwelt Bodensee. Vom 16. bis 18. Mai füllt sich das Friedrichshafener Messegelände bereits zum 16. Mal mit Historie, Nostalgie und Leidenschaft für die Old- und Youngtimerei. „Wir haben elf voll belegte Hallen und über 800 Aussteller, Clubs und Teilnehmer – das sind so viele wie noch nie“, freut sich Projektleiter Roland Bosch.

Vielseitiges Rahmenprogramm und „Sunset am See“

„Die Startplätze für das Vintage Racing sind bereits seit Anfang des Jahres alle vergeben,“ berichtet Roland Bosch. Auf dem 1,6 Kilometer langen Messerundkurs verströmen rund 300 Rennautos und Rennmotorräder täglich den Zeitgeist historischer Renngeschichte. Ein weiteres Highlight wird die täglich um 14.30 Uhr stattfindende Airshow sein, bei der unter anderem die BO-105 der Flying Bulls wieder an den Start gehen wird. Außerdem rollen zum 125-jährigen Jubiläum des ersten Zeppelin-Flugs am Freitagabend nach Messeschluss 125 Oldtimer in die Stadt an die Bodensee-Uferpromenade. Dort erwartet die Besucherinnen und Besucher bei „Sunset am See“ neben verlängerten Öffnungszeiten teilnehmender Geschäfte auch ein buntes Abendprogramm zum Ausklang des ersten Messetages. Auch sind in diesem Jahr wieder zahlreiche Sonderschauen geboten, darunter „Classic Cars in Black & White“. Im Foyer West werden dazu edle Karossen in schwarz und weiß präsentiert.

Wie geht es der Branche?

Klassische Fahrzeuge sind nach wie vor gefragt, auch wenn Kaufinteressierte wählerischer geworden sind. „Durch den Generationenwechsel der Boomer mit teilweise größeren Sammlungen ist das Angebot auch größer geworden, wobei sich immer mehr Menschen vor allem für Youngtimer interessieren“, berichtet Jan Hennen. Neben Youngtimern sind auch sogenannte „Kult-Autos“, wie der Renault Twingo 1 oder der klassische Fiat Panda hoch im Trend. „Marken sind für viele Leute wichtig, aber die Freude, mit einem mittlerweile seltenen Fahrzeug unterwegs zu sein und Aufmerksamkeit zu erregen, ist ebenfalls sehr attraktiv“, so Jan Hennen. Auch in Zeiten von E-Autos und Klimadebatten sind Old- und Youngtimer nicht vom Aussterben bedroht – im Gegenteil: „Fahrzeuge der Neunziger und Zweitausender waren die besten Autos überhaupt,“ erklärt Jan Hennen, „wenig elektronischer Schnickschnack, aber alle wichtigen Sicherheitssysteme sind an Bord – solche Autos müssen nicht ersetzt werden, denn mit E-Fuels oder HVO 100 Diesel sind sie auch problemlos klimafreundlicher als 2,5 Tonnen schwere Elektro-SUVs.“

Am DEUVET Stand und auf der Vortragsbühne in Halle A4 haben Besucherinnen und Besucher die Möglichkeit, sich über aktuelle Themen der Branche auszutauschen. Zudem gibt es eine Oldtimer-Spendenaktion der Lebenshilfe Gießen und Vorführungen mit Jugendlichen der KFZ-Innung Stuttgart zum Schrauben am eigenen Fahrzeug. 

Emotionen und Nostalgie auch auf zwei Rädern

Die Vielfalt klassischer Motorräder zeigt unter anderem die Sonderschau „Modern Classic Bikes“ in Halle B3. Dort kommen Biker-Fans ebenfalls beim ACE-Café, dem legendären Londoner Bikertreff, auf ihre Kosten. Hier können alle Motorräder bis Baujahr 1990 kostenlos geparkt werden. Zudem erhalten alle Biker mit Vorkriegsmotorrädern freien Eintritt zur Messe. Auch bei der Ausstellung „Back to the 80s“ in Halle A4 gibt es das ein oder andere Classic-Bike zu bewundern. Darunter ein AME-Chopper mit BMW-Motor aus dem Jahr 1984. „Umbauten mit BMW-Motoren waren zu dieser Zeit sehr selten“, erklärt Andy Schwietzer, Kurator bei der Stiftung PS.SPEICHER, welche die beiden Maschinen zur Klassikwelt Bodensee zur Verfügung stellt. AME-Gründer Walter F. Cuntze entwickelte bereits in den 70er Jahren als einer der ersten in Europa legal straßenzugelassene Chopper-Rahmen aus Chrom-Molybdänrohr. „Umbauten an Serienrahmen lehnte der TÜV zu dieser Zeit meist ab,“ erklärt Andy Schwietzer, „aber nach dem Beginn mit Zubehör wie Lenkern, Tanks oder Gabelverlängerungen bot Cuntze zertifizierte Rahmen für diverse Motoren an und somit die Option, individuelle Chopper legal in der BRD zu fahren.“